Was wurde aus ... Martin Listabarth
Er war lange Jahre ein Mitglied der Chores, trug auch durch instrumentale Begleitung und Kompositionen zum Chor bei. Von den Brettern, die die Welt bedeuten konnte er sich danach nie wieder verabschieden, er wechselte aber das Fach.
Was machst du beruflich?
Ich bin Musiker. Als Jazz-Pianist spiele ich gemeinsam mit anderen Musiker*innen oder solistisch bei unterschiedlichen Projekten und Konzerten mit. Dafür komponiere ich auch eigene Stücke. Als Korrepetitor begleite ich Chöre, Sänger*innen und Instrumentalist*innen bei Proben oder Auftritten.
Foto (c) Jenny Koller
Welche Ausbildung musstest du dafür machen? Wie lange hat diese gedauert? Was hast du dort alles gelernt?
Ich hab an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien studiert. Die Ausbildung dauert 6 Jahre (4 Jahre Bachelor, 2 Jahre Master) und beinhaltet das Handwerkszeug, das man zum Musizieren benötigt: Musizieren im Ensemble/Band, Einzelunterricht, Gehörbildung, Musiktheorie, Komposition/Arrangement, uvm. Daneben haben wir eine pädagogische Ausbildung erhalten, um beispielsweise als Klavierlehrer an einer Musikschule arbeiten zu können.
Was gefällt dir an deinem Beruf?
Musik ist für mich die schönste Sache auf der Welt. Es gibt immer soviel Neues und Spannendes zu entdecken. Ich freue mich jeden Tag, an dem ich die Möglichkeit habe mich mit Musik zu beschäftigen, sei es beim gemeinsamen Musizieren, beim Üben und Komponieren oder einfach beim Zuhören von Musik, die mich berührt. Darüber hinaus mag ich an meinem Beruf, dass ich mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt bin - mit Kolleg*innen, Veranstalter*innen, Publikum und vielen mehr.
Welchen Einfluss hatte der Chor auf deine Berufswahl?
Der Chor war für mich eine wertvolle Erfahrung, die mir einmal mehr gezeigt hat, wie viel mir das gemeinsame Musizieren bedeutet. In Summe mit einigen anderen positiven musikalischen Erfahrungen war für mich irgendwann klar, dass Musik genau das ist, was ich in meinem Leben machen will.
Wie lange warst du im Chor?
Von 1996 - 2006, also von 5 bis zu meinem 15. Lebensjahr.
Welche Produktionen/Aufführungen des Chores sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
Besonders eindrucksvoll habe ich die Aufführung der Kindersymphonie „Denkmal ein Denkmal denkt mal“ in Erinnerung, die wir gemeinsam mit dem Erwachsenenchor gesungen haben. Inmitten eines so großen Chors zu stehen, und vor allem diese tollen mehrstimmigen Passagen zu singen, hat mich sehr fasziniert.
Gibt es für dich Unterschiede zwischen deinen Auftritten jetzt und den Auftritten als Kind im Chor?
Der offensichtlichste Unterschied ist, dass ich bei Chor Auftritten gesungen und manchmal auch getanzt habe und jetzt bei Auftritten am Klavier sitzen darf, wo ich mich deutlich wohler fühle ;-)
Abgesehen davon gibt es natürlich sehr viele Gemeinsamkeiten: Besonders die Tatsache, dass ein musikalisches Projekt nur wirklich gut werden kann, wenn alle Beteiligten motiviert sind und gemeinsam an einem Strang ziehen. Was unter diesen Voraussetzungen, auch innerhalb kurzer Zeit, an großen Entwicklungen möglich ist, konnte ich immer wieder bei Chorprojekten hautnah erfahren. Daher sind für mich die Chorprojekte bis heute schöne Referenz Beispiele für Teamgeist und Engagement von allen Mitwirkenden.
Was hat dir am Chor gefallen?
Ich weiß noch, dass ich Aufnahmen immer besonders aufregend gefunden habe. Bei diesem Prozess dabei sein zu können, bis zu dem Moment, in dem man zum ersten Mal die fertige CD in Händen halten konnte, war für mich jedesmal wie ein kleines Wunder.
Welches Lied hast du im Chor am liebsten gesungen?
Mein Lieblingslied war „Millionen, Milliarden“ als Zwick Zwiderwurm. Später hat mir „Josephs Schlaflied“ sehr getaugt. Ich kann mich noch erinnern, dass ich es als sehr herausfordernd empfunden habe, und genau das spannend gefunden habe.
Neben den Aufführungen und CD-Aufnahmen auf jeden Fall die Sommerwochen. Die Stimmung und der Zusammenhalt ist unvergleichlich, ich bin sicher, alle die schon mal auf einer Sommerwoche mit dabei waren, wissen vovon ich spreche ;-)
Hast du irgendeinen Tipp für unsere jüngsten Chormitglieder?
Trau dich laut mitzusingen.: Lieber ein „falscher“ Ton mit Überzeugung gesungen, als ein „richtiger“ zu leise.